Die Rösrather Festtage sind vorbei


Klaus Reinhard erlegt den Vogel mit dem 253. Schuss

In der Zeit vom 01.09. bis 04.09.2017 feierten die Mitglieder der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Rösrath ihr 90. Schützenfest.

Das Fest begann am Freitag, den 01.09.2017 mit der „Party Nacht – weiter geht´s“. Wie in den Vorjahren, konnte die Schützenbruderschaft namhafte Bands aus Köln für den Abend gewinnen. Die kölsche Band „Pläsier“ machte den Anfang und heizte die Stimmung im Zelt langsam an. Die „Räuber“ übernahmen dann und steigerten die Stimmung im Zelt weiter nach oben. Bei einem Mix aus alten und neuen Liedern wurde eine Menge geschunkelt und getanzt. Nach einigen Zugaben übernahm gegen Mitternacht DJ „derMik“, und ließ die Stimmung mit einer bunten Musikmischung nicht abreißen.

Der offizielle Teil des Schützenfestsamstages begann am Abend bei einem kleinen Umtrunk mit dem Abholen des Königs und der Schülerprinzessin an der „Residenz“ des Königspaares Karsten und Andrea Mans. Um 19.00 Uhr fand dann der traditionelle Umzug von der Lessingsstraße über den Gerottener Weg, der Hauptstraße und Scharrenbroicher Straße bis zum Festzelt statt. Dort war ab 18:00 Uhr bereits Einlass zu „Jeck im Sunnesching“. Den Anfang des Liveprogramms machten „De Boore“, natürlich auch mit Ihrem bekanntesten Lied „Rut sin de Ruse“. Nach einer kurzen Verschnaufpause übernahm die „Micky Brühl Band“. Zwischen den Live-Auftritten sorgte DJ „derMik“ dafür, dass die Stimmung nicht abriss. Es wurde das ein oder andere Tänzchen gewagt und bis in den frühen Sonntagmorgen gefeiert.

Anlässlich des 90. Geburtstages der Schützenbruderschaft hatte der Bürgerverein Kleineichen zusammen mit dem Rösrather Möbelzentrum Höffner die Schützen zum Frühstück eingeladen. Bei heißem Kaffee und leckeren Brötchen konnten sich die Schützen für den langen Tag schon mal entsprechend stärken.

Anschließend begann um 9.30 Uhr der Abmarsch der Bruderschaft zur Kranzniederlegung auf dem Friedhof und am Ehrenmal sowie anschließendem Gottesdienst.

Ab 11.30 Uhr wurde es dann auf dem Schützenplatz ernst. Es begann das Ritter- und Königsschießen auf den Hochstand. Zahlreiche Zuschauer verfolgten das spannende Schießen, das Präses Pfarrer Franz Gerards mit dem Abschuss der Krone des Königsvogels begann, und dafür sechs Schuss benötigte. Ihm folgte der scheidende König Karsten Mans mit dem Erlegen des Vogelkopfes, für den er jedoch beachtliche 38 Schuss benötigte. Nachdem die Schießmeister dann noch einmal das Kleinkalibergewehr nachjustiert hatten, begann das Ritterschießen.

Das Holz, aus dem der Königsvogel gefertigt war, erwies sich schon beim Zielen auf die rechte Schwinge als recht wehrhaft. 112 hielt er den Schüssen stand, bevor Manuela Holterhöfer als erster Ritterin gefeiert wurde.

Die Entscheidung um den zweiten Ritter war dann ein wenig schneller beendet. 72 Schuss benötigte Gabi Koßmann, um den Holzvogel seiner linken Schwinge zu Entledigen. Damit wurden zum ersten Mal in der Geschichte zwei Frauen gleichzeitig „Ritterinnen“.

Beim Schießen um die Königswürde hatten sich die Bewerber zum Ziel gesetzt, den Rumpf des Vogels herunter zu holen. Die Spannung war spürbar, das Holz flog in Spänen vom Hochstand. Alle Schützen zielten genau und zerlegten das hölzerne Federvieh Stück für Stück. Mit dem 253. Schuss machte schließlich Klaus Reinhard der Spannung ein Ende und wurde neuer Schützenkönig. Den 252. und somit vorletzten Schuss gab Lambert Stöcker ab, und wurde somit neuer Tellkönig.

Gleichzeitig wurden auf dem Schießstand die neuen Würdenträger der Jungschützen ermittelt. Erstmals wurde ein Bambini Prinz ermittelt. Dieser wurde der erst fast 4-jährige Philip Holterhöfer. Neuer Schülerprinz wurde Justin Müller. Im Anschluss wurde mit dem 49. Schuss Nils Hüllenhütter neuer Jungschützenprinz.

Während ein Teil der Schützen der zweiten Einladung des Rösrather Möbelzentrum Höffner zu Kaffee und Kuchen gefolgt waren, konnten gegen 15.30 Uhr es dann auch die anwesenden Besucher auf dem Schützenplatz der neuen Majestät der Rösrather Schützenbruderschaft gleichtun. Es begann, ebenfalls auf dem Hochstand, das traditionelle Bürgerkönigschießen. Die 13 Teilnehmer lieferten sich, ganz nach dem Vorbild der Schützenbrüder, einen spannenden und hochklassigen Wettstreit, bei dem der Vogel die ein oder andere „Feder“ lassen musste. Nach fast 3 Stunden und stolzen 389 Schuss setzte sich schließlich Karin Kapahnke durch und wurde neue Bürgerkönigin.

Ab 17.00 Uhr empfingen die Rösrather Schützenbrüder ihre befreundeten Bruderschaften auf dem Schützenplatz. Ab 17.30 Uhr führte dann der große Festzug bei Sonnenschein durch den Ort, in dem durch das Rösrather Straßenfest schon den ganzen Tag über viel zu sehen gewesen war. Die Stände entlang der Hauptstraße boten einen würdigen Rahmen für den Schützenzug.

Im Festzelt auf dem Schützenplatz begann dann ab 19.30 Uhr der Schützenball mit Krönung des neuen Schützenkönigs und der Prinzen. Durch die Hand des Präses und Brudermeisters wurden die Insignien des Königs und der Königin vom scheidenden Königspaar Karsten und Andrea Mans an den strahlenden neuen Würdenträger Klaus Reinhard und seiner Frau Teresa überreicht. Der neue Schülerprinz Justin Müller und der neue Jungschützenprinz Nils Hüllenhütter erhielten ihre entsprechenden Prinzenketten. Tellkönig Lambert Stöcker bekam die Tellkönigskette der Bruderschaft überreicht. Zudem wurden allen neuen Würdenträgern die ihnen zustehenden Orden angeheftet. Durch den ersten Tanz des neuen Königspaares und seines Hofstaats wurde in festlicher Einrahmung der weitere Abend begonnen, der unter Bewirtung durch das Sülztaler Blasorchester wiederum bis in die späten Abendstunden dauerte. Zum Jubiläum sind dann noch zwei Live Auftritte auf die Bühne gekommen. Vor der Krönung heizte Marie Enganemben dann mit ihrem Temperament das Zelt ein und nach der Krönung kam die Sängerin Rootsqueen und rundetet das Programm an diesem Tag ab.

Die Schützen können auf ein gelungenes und erfolgreiches Schützenfest zurückblicken.

Quelle Fotos: Jürgen Sieg & Stefan Hüllenhütter


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